
MOTORBOOTRENNEN

Gestartet wird mit einem sogenannten "Jetty-Start". Der Jetty-Start bezeichnet einen Start mit Hilfe einer Startampel. Das bedeutet, dass das Boot vom Startsteg erst beim Erlöschen der roten Lampen starten darf. Geschieht dies ehr, so ist dies ein Frühstart. Außerdem gilt es 30 Sekunden vor dem Start den Motor nicht mehr in Betrieb zu haben. Es wird gegen den Uhrzeigersinn gefahren. Zur Sicherheit aller Sportler ist das Tragen eines schnittfesten Rennoveralls, einer Schwimmweste und ein Schutzhelm Pflicht! Zum Schutz der Fahrer ist das Boot mit einer Kurzschlusssicherung (Quickstop) zu versehen. Dies sorgt dafür, dass im Falle eines Kenterns oder Rausfallen des Fahrers wärend der Fahrt der Motor abgeschaltet wird. In der Regel ist diese Sicherung mit dem Handgelenk des Sportlers verbunden. Die langsamsten Boote in Deutschland fahren um die 95 km/h und die schnellsten bis zu 180 km/h (oder etwas mehr). Die Leistungen, die die Piloten mit den Geschwindigkeiten vollbringen ist sagenhaft. Bereits ab 30 km/h wird Wasser so hart wie Beton. Eines darf man als Zuschauer und Rennfahrer nicht vergessen: die Boote haben keine Bremse. Es gilt also konzentriert vorausschauend zu fahren um Kollisionen zu verhindern. Derzeitig (2013) befindet sich kein Deutscher in der Königsklasse des Motorbootrennsports, der Formel 1 (F1H²o).

Eine Wissenschaft für sich: Der richtige Propeller. Was bei den Straßenrennen die Reifen sind, ist beim Motorbootrennsport der Propeller. Dieser ist halbgetaucht und sorgt dafür dass das Boot überhaupt voran kommt. Hier entscheidet Flügellift- und steigung bereits in Zusammenhang mit dem Wasser und Bootskörper ob das Boot das schnellste im Feld ist oder nicht. Ein schneller Motor kann mit einem schlechten Propeller für das Boot seine Leistung auf dem Wasser nicht entfalten.
Der Dachverband in Deutschland ist der DMYV (Deutscher Motoryachtverband e.V.). Er ist die nationale Vertretung der U.I.M. und genehmigt Motorbootrennen in Deutschland.
EINSTEIGEN

Benötigt wird neben einem Bootskörper, Motor und Anhänger, ein schnittfester Rennoverall, Rennhelm, Schwimmweste oder Lifejacket, Turn- bzw. Bootsschuhe, gegebenfalls Pressluftflasche sowie ein Team und jede Menge Spaß.
Folgende Klassen werden als Einsteiger-Rennklassen deklariert:
ab 10 Jahre: GT15 vom DMYV (Bootskörper Dreikantpfeil)
ab 14 Jahre: GT30 vom DMYV (Bootskörper Dreikantpfeil)
ab 14 Jahre: Formel ADAC Motorboot Cup vom ADAC (Bootskörper Katamaran)
ab 14 Jahre: Formel 4s - International (Bootskörper Katamaran)
ab 16 Jahre: Formel ADAC Masters vom ADAC (Bootskörper Katamaran)
ab 16 Jahre: OSY-400 vom DMYV (Bootskörper Proprider / Dreipunkter)
ab 18 Jahre: Alles andere außer Rennklassen die eine Superlizenz benötigen (z.B. Formel 500, Formel 2, Formel 1,..).
Adressen und Weblinks:
ADAC/MSG Motorboot-Rennsport-Schule
Am Westpark 8
81373 München
Tel.: 089 / 74309303
Web.: ADAC-Motorsport.de
Am Westpark 8
81373 München
Tel.: 089 / 74309303
Web.: ADAC-Motorsport.de
Krefelder Wassersport Gemeinschaft
Bataverstr. 14
47809 Krefeld
Tel.: 02151 / 520746
Fax: 02151 / 520724
Landesverband Motorbootsport Sachsen-Anhalt e.V.
Ludwigshafener Str. 73
06842 Dessau
Tel.: 0340 / 8505076
Fax: 0340 / 8505076
PUNKTESYSTEM
Das Punkte System für einen Rennlauf ist von der U.I.M. festgelegt (s. linke Tabelle). Es gibt jedoch Rennserien die ein anderes System verwenden (z.B. die Formel 2 in Großbritanien). Für die Wertung in einem Europa- oder Weltmeisterschaftslauf gibt es am Ende des Tages eine andere Punkteverteilung (s. rechte Tabelle).
U.I.M. LAUF PUNKTE | ||||
Platz | Punkte | Platz | Punkte | |
01 | 400 | 11 | 22 | |
02 | 300 | 12 | 17 | |
03 | 225 | 13 | 13 | |
04 | 169 | 14 | 9 | |
05 | 127 | 15 | 7 | |
06 | 95 | 16 | 5 | |
07 | 71 | 17 | 4 | |
08 | 53 | 18 | 3 | |
09 | 40 | 19 | 2 | |
10 | 30 | 20 | 1 |
U.I.M. TAGESWERTUNG PUNKTE | ||||
Platz | Punkte | Platz | Punkte | |
01 | 20 | 11 | 5 | |
02 | 17 | 12 | 4 | |
03 | 15 | 13 | 3 | |
04 | 13 | 14 | 2 | |
05 | 11 | 15 | 1 | |
06 | 10 | |||
07 | 9 | |||
08 | 8 | |||
09 | 7 | |||
10 | 6 |
GESCHICHTE
Quelle: MedienTube.de
Der Motorbootrennsport hat bereits eine lange Geschichte. So wurden die ersten Motorbootrennen 1898 von der "French Yachting Union" veranstaltet.Aber auch in Deutschland finden sich zum Beispiel Zeitungsartikel aus dem Jahre 1906. Dort heißt es am 16.09.1906: "Fast sämtliche Motorbootbesitzer von Berlin und Umgebung haben mobil gemacht [...] beim ersten Motorbootrennen des Deutschen Motorboot-Clubs auf dem Müggelsee dabei zu sein". Doch auch Olympia konnte sich dem Motorbootrennsport nicht entziehen. 1908, bei den Olympischen Sommerspielen in London, war der Motorbootrennsport eine Sportart bei der man Goldmedaillen zu vergeben hatte. Eine der ersten Rennstrecken war am Starnberger See. Doch 1957 konnte man hier zuletzt ein Motorbootrennen sehen. In Deutschland gab es nach 1950 sehr viele Rennstrecken. Viele mussten leider wegen Bürgerprotesten oder Umweltschutzbedenken eingestellt werden.
Da der Rennsport in der DDR nicht zu den staatlich geförderten Sportarten zählte und somit eine Teilnahme im westlichen Ausland kaum möglich war, klafft in der Rennsportbilanz der DDR bzw. Deutschlands eine Lücke bei den Welt- und Europameistern. Hier hätte Deutschland eventuell noch mehr Siege haben können.
Quellen: Wikipedia.org
Chroniknet.de